Deutschland auch für Weißrussland zu schwach
Das deutsche Eishockeyteam hat beim Olympia-Turnier in Vancouver seine Grenzen aufgezeigt bekommen. Auch Weißrussland erwies sich als zu stark für die DEB-Auswahl. Deutschland bleibt Gruppenletzter. In den Playoffs für das Viertelfinale wartet nun ein richtig starker Gegner.
Die deutsche Eishockey-Auswahl hat auch ihr letztes Vorrundenspiel im Olympiaturnier verloren. Gegen Weißrussland hieß es am Ende 3:5 (1:1,0:1,2:3). Das vor allem mit Spielern von Dynamo Minsk und anderen zweitrangigen Mannschaften der offenen russischen Liga KHL besetzte Team zeigte den deutschen Cracks die Grenzen auf. Deutschland ist nun Letzter seiner Vorgruppe und muss in den Playoffs zum Viertelfinale gegen einen richtig starken Gegner ran.
Disziplinierter Beginn mit neuem Goalie
In der sechsten Minute des dritten Spiels schoss Dennis Seidenberg (2.v.l.) das erste Tor der DEB-Auswahl.Rechte: dpaDabei begann alles verheißungsvoll für die Schützlinge von Bundestrainer Uwe Krupp. Wie vom Coach gefordert, spielten die Deutschen diszipliniert. Im Kasten stand für den bei der 0:5-Schlappe gegen Finnland unglücklichen Ingolstädter Keeper Dimitri Pätzold nun Thomas Greiss von den Worcester Sharks. Bereits in der sechsten Minute ging die DEB-Auswahl in Führung. Zakharov musste nach einem Bandencheck auf die Bank. Deutschland hatte zwar Glück, dass das anschließende Revanchefoul ungeahndet blieb, nutzte dann aber das Überzahlspiel - Seidenberg traf nach Vorlage von Goc und Sturm mit Schlagschuss in den Winkel. Deutschland versuchte nachzulegen, Müller nutzte in der achten Minute einen schlechten Wechsel der Weißrussen, scheiterte aber an Keeper Koval. Etwas überraschend der Ausgleich in der zehnten Minute. Nach krassem Fehler von Bakos schnappte sich Ugarov vom Moskauer Vorortklub MWD die Scheibe im eigenen Drittel, stürmte vor das Tor von Greiss und netzte ein. In der Folge entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch mit Chancen für beide Seiten.
Optimismus trotz weißrussischer Führung
Nach der Drittelpause kamen zunächst die Weißrussen besser ins Spiel. Greiss musste zwei Mal gegen Koltsov und Stasenko retten. In Minute 24 brachte Müller von den Kölner Haien erstmals das weißrussische Tor in Gefahr. Doch trotz einer wilden Stocherei vor Kovals Kasten fiel kein Tor. In der 29. Minute dann die Führung für die weißrussische Mannschaft. Wieder war es Bakos, der zu langsam war. Aleksei Kalyuzhny von Dynamo Moskau stürmte ihm auf der rechten Seite davon, umkurvte die deutsche Abwehr und schob den Puck ins Netz. Danach wackelte die DEB-Auswahl gewaltig. Als Deutschland in doppelter Unterzahl spielen musste, schien das 1:3 nur eine Frage der Zeit. Dass kein weiteres Tor mehr fiel, stimmte zu diesem Zeitpunkt noch optimistisch.
Drittes Drittel wird zum Drama
Das letzte Drittel entwickelte sich zu einem wahren Eishockey-Drama. Zu Beginn setzten die Krupp-Schützlinge Weißrussland unter Druck. Das Team von Trainer Zakharov kam kaum aus der eigenen Hälfte heraus, doch Goalie Koval von Dynamo Minsk musste auch in Unterzahl nicht hinter sich greifen. Im Gegenteil, die Weißrussen blieben gefährlich. Als in der 52. Minute Sergei Kostitsyn von den Montreal Canadiens zum 3:1 traf, schien die Partie gelaufen. Doch ein postwendend erfolgter Doppelschlag von Tripp (52.) und Goc (53.) brachte Deutschland noch einmal zurück. In der nun immer hektischer werdenden Begegnung traf zwei Minuten später Salei zur erneuten Führung der Weißrussen. Deutschland setzte nun alles auf eine Karte, Kalyuzhni nutzte einen Konter und besiegelte die Niederlage.
Stand: 21.02.2010, 08:46 Uhr
Quelle:http://olympia.ard.de/olympia/sportarten/eishockey/eishockeydeutschlandweissrussland100.html
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