Berlin war in den ersten Minuten dominanter, die Freezers strahlten nur nach Kontern Torgefahr aus. Die erste Unterzahl (Trygg saß auf der Bank) überstanden die Gäste mit kämpferischen Einsatz, doch wieder komplett kassierte Hamburg fast den ersten Treffer – Daniel Weiß scheiterte an der Querlatte. Anschließend wurde der Berliner Druck stärker, doch die Freezers nahmen die Zweikämpfe an und hatten durch Holzmann ihrerseits eine gute Möglichkeit. Als alles schon nach einem torlosen Unentschieden zur ersten Pause aussah, schlugen die Eisbären doch noch zu: Ein Schuss von Ustorf landete im Slot, Baxmann stand frei und vollendet in den Winkel – die Führung für Berlin 93 Sekunden vor der Pause. Der nächste Treffer fiel um ein Haar 90 Sekunden nach dem Wechsel, allerdings zeigt Köttstorfer ungeahnte Torhüterqualitäten und klärte für den bereits geschlagenen Lamothe gleich doppelt auf der Torlinie. Das Geschehen spielte sich weiterhin im Hamburger Drittel ab, die Freezers konnten sich erst Mitte des zweiten Abschnitts langsam befreien – kamen dann aber richtig: Traverse traf nach einem Konter nur den Pfosten, im ersten Powerplay des Tages machte es Matts Trygg (34.) dann besser: Sein Schlenzer von der blauen Linie schlug zum Ausgleich im Torwinkel von Rob Zepp ein! Keine drei Minuten später führten die Gäste plötzlich! Engelhardt hatte abgezogen, Tenute von der Bande in den Slot gepasst, wo Murphy stand und den Puck zum 2:1 über die Linie lupfte!
Hamburg war nun das dominantere Team und hätte, mit ein wenig mehr Konzentration, gar auf 3:1 zur Pause erhöhen können – doch Polaczek zielte zu ungenau. Die Quittung gab es nur 47 Sekunden nach dem Wechsel: Hamburg verdaddelte den Puck hinter dem eigenen Kasten, Walser bedankte sich und schob zum 2:2 ein. Die Freezers waren kurz geschockt, dann aber wieder voll da – doch King traf mit seinem Knaller nur das Lattenkreuz. Berlin wollte die Entscheidung in Überzahl, Hamburg setzte bei fünf gegen fünf dagegen: Mittlerweile war es ein richtig gutes und ausgeglichenes Eishockeyspiel – das die Freezers in den letzten fünf Minuten per Doppelschlag für sich entscheiden konnten. Im zweiten Powerplay des Spiels machte Patrick Traverse aus zentraler Position das 3:2, nur 26 Sekunden später schnappte Jason King sich das Spielgerät, verschaffte sich per Körpertäuschung Raum und tunnelte Rob Zepp – 4:2!!! Viereinhalb Minuten waren noch zu gehen, Berlin drückte und drängte, doch die Freezers verteidigten clever und hatten auch gegen sechs Feldspieler, Jackson hatte seinen Torhüter vom Eis genommen, den stärkeren Willen – Sieg und Jubel!
MANNSCHAFTSAUFSTELLUNGEN
Eisbären Berlin - Zepp (Albrecht) – Hördler, Walser; Baxmann, Sharrow; Braun, Regehr – Busch, Pederson, Ustorf; Friesen, Rankel, Mulock; D. Weiß, Felski, A. Weiß; Hahn, Braun – Trainer: Don Jackson
Hamburg Freezers - Lamothe (Treutle) – Cohen, Traverse; Dück, Köttstorfer; Trygg, Côté; Dotzler – Engelhardt, Festerling, Murphy; Oppenheimer, Tenute, King; Polaczek, Barta, Flaake; Pienitz, Bassen, Holzmann – Trainer: Stéphane Richer
TORE
1:0 – 18:28 – Baxmann (Ustorf, Busch) – EQ
1:1 – 33:40 – Trygg (Engelhardt, Tenute) – PP1
1:2 – 36:05 – Murphy (Tenute, Engelhardt) – EQ
2:2 – 40:47 – Walser – EQ
2:3 – 55:05 – Traverse (Murphy, Tenute) – PP1
2:4 – 55:31 – King (Polaczek, Barta) – EQ
SCHÜSSE
Berlin: 45 (13 – 17 – 15) – Hamburg: 29 (7 – 10 – 12)
SCHIEDSRICHTER
Aumüller
STRAFEN
Berlin: 4 Minuten – Hamburg: 10 Minuten
ZUSCHAUER
14000
STIMMEN ZUM SPIEL
Stéphane Richer (Trainer Hamburg Freezers): „In Berlin zu gewinnen, ist ein „Big Win“. Ich bin sehr glücklich, dass wir gegen ein sehr gutes Team drei Punkte geholt haben. Im ersten Drittel hatten wir zu viel Respekt, Berlin hingegen hat mit Tempo und Druck gespielt. Ab dem zweiten Abschnitt haben wir dann auch Eishockey gespielt, den Unterschied haben heute die Special Teams und Marc Lamothe ausgemacht. Darüber hinaus war das vierte Tor von Jason sehr wichtig. Aus diesem Spiel können wir Selbstvertrauen tanken."
Don Jackson (Trainer Eisbären Berlin): „Hamburg hat sehr gut gespielt, unsere Special Teams hingegen waren hingegen sehr schlecht. Wir haben ohne Körpereinsatz gespielt und müssen uns steigern. Glückwünsch an die Freezers."
Joey Tenute (Stürmer Hamburg Freezers): „Wir wussten, dass wir gegen ein Topteam spielen - die Partie war ein großer Test für uns, den wir bestanden haben. Das Gefühl auf der Bank nach dem vierten Tor war unbeschreiblich! Das war genau das, was wir gebraucht haben. Jeder hat heute Abend für den anderen gekämpft. Ich hoffe, das geht jetzt so weiter!“
Freezers HP